Grundlagen unserer Arbeit
Gesetzlicher Auftrag
Die gesetzliche Grundlagen für die Arbeit der Kindertagesstätten in unserem Bundesland regelt das Niedersächsische Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder (KiTaG). Dort finden sich allgemeine Vorschriften zum Auftrag und der Arbeit in den Einrichtungen:
Tageseinrichtungen sind Kindertagesstätten, die der Betreuung von Kindern
- bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres (Krippen),
- von der Vollendung des dritten Lebensjahres bis zur Einschulung (Kindergärten) und
- von der Einschulung bis zur Vollendung des 14.Lebensjahres (Horte) dienen.
Tageseinrichtungen sollen insbesondere
- die Kinder in ihrer Persönlichkeit stärken
- sie in sozial verantwortliches Handeln einführen,
- ihnen Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln, die eine eigenständige Lebens-bewältigung im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten des einzelnen Kindes fördern,
- die Erlebnisfähigkeit, Kreativität und Fantasie fördern,
- den natürlichen Wissensdrang und die Freude am Lernen pflegen
- die Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen erzieherisch fördern und
- den Umgang von behinderten und nicht behinderten Kindern sowie von Kindern unterschiedlicher Herkunft und Prägung untereinander fördern.
Tageseinrichtungen dienen der Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern.
Die Inhalte des Erziehungs- und Bildungsauftrag werden im niedersächsischen Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in Kindertagesstätten, sowie im neuen niedersächsischen Orientierungsplan für die Arbeit mit Kindern unter drei Jahren konkretisiert. Sie sind die Grundlage unserer Arbeit:
Umsetzung des Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrages gemäß dem Orientierungsplan
Die Grundlage unserer täglichen Arbeit orientiert sich an dem niedersächsischen Orientierungsplan für Bildung und Erziehung. Die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit ist das übergreifende Ziel frühkindlicher Betreuung, Bildung und Erziehung. Der Orientierungsplan für den Kindergarten wurde unter Einbeziehung verschiedener Verbände und Gremien 2005 als Grundlage der pädagogischen Arbeit vereinbart. Im Jahr 2012 wurde er um eine Handlungsempfehlung zur Arbeit mit Kindern unter drei Jahren erweitert.
Wie fördern wir Ihr Kind in Verbindung mit dem Orientierungsplan?
Wir möchten eine Umgebung schaffen, welche die Neugier und Entdeckerfreude des Kindes herausfordert und die sein soziales Lernen unterstützt.
Wie sehen es als unsere Aufgabe an, jedes Kind individuell zu fördern und zu fordern und seine Stärken und Besonderheiten zu erkennen. Wir helfen den Kindern, sich in der Welt zurecht zu finden, handlungsfähig zu sein und ihnen die selbsttätige Auseinandersetzung mit der Umwelt zu ermöglichen. Unser Ziel ist, dass sich jedes Kind in unserer Kita wohl fühlt und eine sichere Beziehung zu seinem Umfeld aufbaut. Unser Anliegen ist, dass jedes Kind seinen Platz als ein wichtiges Mitglied in seiner Kindergruppe finden kann.
Wir Fachkräfte planen die Arbeit an Themen, die einzelne Mädchen und Jungen oder die ganze Gruppe interessieren, und wir führen auch längerfristige Projekte durch. Wir stellen den Kindern Wissen und Erfahrungen zur Verfügung und sind gleichzeitig offen für das, was diese mal daraus machen. Die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder berücksichtigen wir in unserem Tagesablauf. Die Kita ist ein Ort zum Entdecken, Erforschen und Erfinden!
Anders als in der Schule geht es bei frühkindlicher Bildung nicht darum, eine Abarbeitung im Sinne von Fächern durchzuführen. Wir möchten, dass Bildungsziele stets in mehreren Bereichen zugleich erfolgen. Im Laufe der Zeit sollen alle Lernbereiche auf die eine oder andere Weise Berücksichtigung finden.
Nachfolgend die neun großen Lernbereiche des Orientierungsplanes:
- Emotionale Entwicklung und soziales Lernen
Die Kinder wachsen zu selbstbewussten und emotional gefestigten Personen heran, die in der Gemeinschaft der Kindergartengruppe ein soziales Miteinander, Achtung des Anderen und demokratische Entscheidungen kennen lernen.
- Entwicklung kognitiver Fähigkeiten und der Freude am Lernen
Die Kinder erhalten viele Gelegenheiten, einem Thema oder einer Sache auf den Grund zu gehen. Sie lernen, über Probleme nachzudenken und Lösungen auszuprobieren.
„Fehler“ gehören zum Lernen dazu, aber auch Konzentration, Ausdauer und die Aneignung von Wissen auf vielen Gebieten.
- Körper – Bewegung – Gesundheit
Bewegungsfreude, Gesundheit und ein positives Gefühl für den eigenen Körper sind wichtige Voraussetzungen für das Lernen und werden in der Kita gefördert.
- Sprache und Sprechen
Sprache und Sprechen stehen im Mittelpunkt des Bildungsauftrags. Kinder aus zugewanderten Familien lernen, sich auf Deutsch mitzuteilen. Gleichzeitig erfahren sie Wertschätzung für ihre Muttersprache. Ein gutes Sprachvermögen ist für alle Kinder eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Schullaufbahn.
- Lebenspraktische Kompetenzen
Die Kinder lernen lebenspraktische Dinge: Sie werden in der Kita unterstützt, altersgerecht viele Aufgaben im Alltag selbstständig zu erledigen.
- Mathematische Grundkenntnisse
Im Alltag, in kleinen Experimenten oder in Lernwerkstätten erwerben die Kinder ein Grundverständnis von Mathematik. Kinder haben z.B. Freude am Ordnen, Vergleichen und Messen.
- Ästhetische Bildung
Ästhetische Bildung erreicht die Kinder durch musisch-kreative Ausdrucksformen wie Musik, Tanz, Theater und bildnerisches oder handwerkliches Gestalten.
- Natur und Lebenswelt
Wir sorgen dafür, dass die Kinder die Natur erfahren und ihr näheres Lebensumfeld kennen lernen.
- Ethische und religiöse Fragen, Grunderfahrungen menschlicher Existenz
Die Kinder werden bei ethischen oder religiösen Fragen und bei der Entwicklung von Wertmaßstäben begleitet. Toleranz und Achtung gegenüber unterschiedlichen Kulturen und persönlichen Überzeugungen werden von klein auf erlernt und praktiziert.